22.12. saumselig

Ich denke beim Wort saumselig immer an meine Großmutter, die in ihrer Küche für die Frauen des Ortes die schönsten Kleider schneiderte. Lustig schmetterte sie nach Fertigstellung eines Arbeitsschrittes ihr Motto: Meisterin, ich bin fertig – darf ich trennen?

Sie konnte sich selbst und ihre Arbeit mit einem Augenzwinkern infrage stellen und wenn sie Säume kürzte oder ausließ, dann stets, damit das Kleidungsstück der Kundin noch besser passte und ihre Vorzüge betonte oder kleine Makel kaschierte.

Passgenaues Coaching bedeutet zuweilen, Ungewissheit auszuhalten oder sogar einen Schritt zurückzugehen, damit die Lösung am Ende wirklich sitzt.

21.12. Sonnendurst

🌓 Am 21. Dezember zur Wintersonnenwende steht die Sonne mittags am südlichen Wendekreis im Zenit. Am nördlichen Polarkreis geht sie tagsüber nicht mehr auf.
🌓 Für uns ist es der „kürzeste“ Tag des Jahres. Ab jetzt werden die Lichtzeiten der Tage länger. Und bald werden wir, wenn wir mittags unsere Gesichter in die Sonne halten, ihre Kraft wieder spüren können.
🌓 So ist das Leben. Wenn die Nacht am dunkelsten ist, beginnt der neue Tag.

20.12. Steckenpferd

Ein Steckenpferd trägt über jeden Abgrund. Steckenpferde dürfen ungewöhnlich, bizarr, kurios oder grotesk sein.

Ob Du nun die sieben Weltwunder aus Legosteinen nachbaust, jedes Wochenende zum Fliegenfischen fährst, aus Cupcakes kleine Kunstwerke zauberst oder Autogrammkarten sammelst, wichtig ist die Freude, die Du dabei empfindest, weil Du Dich für eine bestimmte Zeit komplett vom Alltag lösen kannst.

19.12. himmelsvergnügt

Mich berührt immer wieder, wie selten Menschen mit Demenz, die im Pflegeheim leben, noch nach draußen kommen. Dabei brauchen wir Menschen den Himmel über uns – die Sonne im Gesicht, Wolkenschiffe, die durch die Lüfte segeln, das Farbenspiel beim Sonnenuntergang.

Frei nach Marcel Proust lautet das Motto: Versuche stets ein Stück Himmel über deinem Leben zu behalten. (Im Original: freizuhalten).

18.12. seelenfroh

Mein Leben ist voll von Momenten, in denen ich Freude und Glück verspüre.

Das warme Glücksgefühl, wenn meine wilden Enkelinnen das verrückte Handwerkerspiel spielen, bei dem ich den „Als-ob-Schlosser“ anrufen muss, weil sich eine Tür nicht öffnen lässt.

Die stille Freude, wenn das Rotkehlchen  zutraulich über meine Terrasse hüpft. Das Glück, an einem kalten Wintertag in der Stille der Natur zu sein.

Die Schaffensfreude, beim Erlernen einer neuen Coaching-Methode. Die Vorfreude, wenn ich das Päckchen einer Freundin öffne und das Glücksgefühl, wenn ich selbst ein Geschenk verpacke.

Die Dankbarkeit für unseren Wohlstand in einer Zeit, da ein warmes Zuhause, ein gutes Essen und liebevolles Miteinander keine Selbstverständlichkeiten sind.

Sorgsam hüte ich diese Schätze, um gerüstet zu sein gegen Dunkelheit und Kälte, die auch mich zuweilen besuchen.

17.12. fensterladenweit

Eines meiner liebsten Weihnachtslieder ist das alte Kirchenlied „Macht hoch die Tür, die Tür macht weit“. In seiner kraftvollen Schlichtheit bleibt ihm das redundante Gedudel in den Einkaufspassagen erspart.
Der Ursprung führt uns zurück in die Stadt Königsberg zur Zeit des 30-jährigen Krieges, als viele Menschen große Not litten. Als eines Tages ein eiskalter Nordoststurm dicke Flocken durch die Stadt peitschte, öffnete der Küster des Doms die Türen und begrüßte die Menschen, die sich ins Warme flüchteten mit den Worten: „Willkommen im Hause des Herrn! Hier ist jeder in gleicher Weise willkommen, ob Patrizier oder Tagelöhner! Sollen wir nicht hinausgehen auf die Straßen, an die Zäune und alle hereinholen, die kommen wollen? Das Tor des Königs aller Könige steht jedem offen.“
Unter den Eintretenden war der Pfarrer Georg Weissel, der darauf zum Küster sagte, er habe ihm eben eine ausgezeichnete Predigt gehalten und der wenige Tage später dieses Lied verfasste.
Das schöne Wort „fensterladenweit“ habe ich mir von der jungen Sängerin Fidi Steinbeck geliehen.

16.12. Behutsamkeit

Ich liebe die Dinge, die mich Behutsamkeit lehren: Schneekristalle, Seifenblasen, Rosen, Alpakas, Menschen … Menschen, die die Diagnose Demenz erhalten haben, sind oft sehr verletzlich. Die Kunst besteht darin, wichtige Dinge wertschätzend anzusprechen, ohne etwas kleinzureden. Hoffnung zu geben, ohne zu viel zu versprechen. Mut zu machen, ohne jemanden in Gefahr zu bringen.

Dafür brauche ich im Jahr etwa zwölfeinhalb Zentner Behutsamkeit.

15.12. kommod

#ansprechend #behaglich #bequem #einladend #erquickend #gastfreundlich #gastlich #gepflegt #häuslich #hygge #knuffig #komfortabel #kommod #kultiviert #kuschelig #lieblich #liebenswert #loungig #mühelos #paradiesisch #passlich #traulich #wohlig

 

14.12. Glücklichkeit

In Finnland, Dänemark und der Schweiz leben laut einer Studie von 2021 die glücklichsten Menschen. Der ermittelte Glücklichkeitswert liegt in Finnland bei 7,8, in Dänemark und der Schweiz bei 7,6. Wir Deutschen bringen es auf 7,1.

Ich habe mein Glück heute nachgemessen, indem ich den jeweiligen Faktoren einen Wert zwischen 1 (sehr mies) und 10 (sensationell) zugewiesen habe.

  • soziale Beziehungen – 8
  • Gesundheit – 7
  • Arbeit, Hobbys, Engagement – 9
  • persönliche Freiheit und die Einstellung zum Leben (Dankbarkeit, Optimismus) – 8
  • Finanzielle Sicherheit – 7

Macht im Durchschnitt sehr glückliche 7,8. Ich nehme mir vor, mir dieser Glücklichkeit öfter bewusst zu sein.

13.12. bezaubernd

Kinder lachen am Tag durchschnittlich 400 Mal, Erwachsene nur 15 Mal.

Wenn ich zaubern könnte, würde ich als erstes dauerhaft für den Weltfrieden und für klimavernünftiges Denken bei weltweit allen Entscheidungsträger*innen sorgen. Ich würde zweitens Waffen verbieten und Mittel gegen alle Krankheiten herbeihexen.

Meine letzten Zauberkräfte würde ich dafür aufbrauchen, dass wirklich jedes Kind auf der Welt 400 Mal am Tag lachen kann und wir Erwachsenen wenigstens 40 Mal.

12.12. Lebenskunst

Das Motto „Leben aus vollem Herzen“ steht als Überschrift für mein Jahr 2022. (Hier kannst Du nachlesen, was ich im Januar 2022 darunter verstanden habe.) Dieses Motto hat mich durch schwere und durch schöne Zeiten getragen. Was ahnten wir schon am Beginn des Jahres von Krankheiten, von Abschieden, von einem Krieg, der uns dünnhäutig macht, von Sorgen ums Klima und die nächsten Generationen.

Zeit und Raum für Selbstsorge dient uns als Grundlage, um in Zeiten der Veränderungen mutig und zuversichtlich weiterzugehen. Mit einem Trotzdem und einem Auchwenn.

11.12. Pausentaste

… … …

… …

10.12. Lieblingsmensch

„Freundschaft, das ist wie Heimat“ schrieb Kurt Tucholsky. Neben den Menschen, die uns familiär verbunden sind und die wir uns nicht ausgesucht haben, gibt es Freunde uns Wahlverwandte, denen wir herzverbunden sind.

Diese Menschen, verwandt oder nicht, brauchen wir in schwierigen Zeiten. Jemand der in der Zeit der Eltern- oder Partnerpflege eben nicht nur fragt, wie es dem Demenzerkrankten geht, sondern der ehrlich wissen will:

„Wie geht es Dir damit?“

9.12. Kleinod

Eine Ode an das Kleinod

Dieses Wort, das im Deutschen fast vergessen ist, hat es als Lehnwort in die tschechische und polnische Sprache geschafft.

Wenn Du es suchst, dann schau in die kleinen Schächtelchen oben auf dem Schrank, suche nach den rot-samtenen Futteralen unter der Wäsche für gute Tage und Nächte. Öffne sie bedacht und genieße die erwachenden Klänge heimlicher Zauber.

8.12. weltvergessen

Ein völlig unverhofftes Highlight dieses Jahres war für mich im Sommer der Besuch eines Labyrinth-Kurses im Kloster Münsterschwarzach. Eigentlich hatte ich den Kurs nur gebucht um die Zeit bis zu meiner Schreibwoche, die ich mir regelmäßig nehme, zu überbrücken. Doch dann habe ich ein ganzes Wochenende lang Labyrinth-Geschichten gehört, Labyrinthe gezeichnet, aus langen Stoffbahnen an der Fulda gelegt, durchschritten und durchsungen. Was für eine tiefgreifende Erfahrung.

Was mich am meisten berührte, war die Geschichte von Ariadne und dem roten Faden, die einen ganz anderen Sinn hat, als gedacht. Denn ein Labyrint ist kein Irrgarten. Der Held, Theseus, brauchte also gar keine Hilfe zu Orientierung. Warum dann also der berühmte Ariadnefaden? Nicht damit der Held den Weg zurück findet – sondern damit er ihn geht. Ein Bild, das mein Herz immer noch wärmt!

7.12. genussvoll

Meine Lieblingserklärung stammt von Immanuel Kant: „genieszen ist das Wort, womit man das innige des vergnügens bezeichnet“ (siehe Grimms Wörterbuch). Was für eine schöne Vorstellung! Das Innige des Vergnügens! Leider ist das, was so verlockend klingt, in stressigen Zeiten schwer zu finden.

Gerade die Dinge, die uns den schnellen Genuss versprechen, enttäuschen oft am Ende. Für Genuss braucht es Zeit und Stille. Als Pflegende ist manchmal das alleine ein Vergnügen. Wann haben Sie Ihre genuss-voll vergnüglichen Zeiten und womit füllen Sie die?

6.12. Stelldichein

Heute wird es romantisch. Der Schriftsteller und Sprachforscher Joachim Heinrich Campe erfand Ende des 18. Jahrhunderts das Wort Stelldichein als Pendant zur französischen Bezeichnung des „rendez-vous galant“, das damals gerade in Mode kam. Wie im Deutschen (ich habe das in meinem letzten Blogartikel beschrieben) bedienen sich auch andere Sprachen im Militärvokabular.

Da halte ich mich lieber an das unverfängliche Wort Stelldichein, das inzwischen leider schon wieder aus der Mode gekommen und vom englischen Wort Date abgelöst wurde. Mein Nikolaus-Wunsch für alle: Werdet wieder altmodisch, werdet romantisch, habt ein feines Stelldichein mit Euren Lieblingsmenschen.

5.12. Augenweide

Als „Augenmensch“ schicke ich meine Blicke regelmäßig auf die Weide. Ich sehe mir Videos von Tierkindern aller Art an. Noch schöner war es, als unsere alte Miss Marple im Korbstuhl neben mir döste. Ich folge einigen Accounts, die eine hygge Lebensart zelebrieren. Kleine Deko-Lädchen haben eine dankbare Kundin in mir. Ich brauche das Schöne.

Als wir vor 14 Jahren in unsere Wohnung zogen und für einige Tage das Chaos regierte, schuf ich mir meine persönliche Augenweide auf einem Fensterbrett, dass für Werkzeuge, wichtige Schräubchen, dringende Post-Its und Krimskrams aller Art tabu war. Ein leuchtender Blumenstrauß und meine Grace-Figur im Durcheinander der Kartons, Kisten und Schrankfragmente wurde zu meiner Augenweide.

4.12. Sonntagsputz, der

Als die Jakob und Wilhelm Grimm dereinst das Wörterbuch der deutschen Sprache verfassten („ist sie in ihrem Sonntagsputze, dann sollten sie das Mägdchen sehn!“), war kein Gedanke daran, dass Google 150 Jahre später beim Wort Sonntagsputz hauptsächlich zu klären versucht, welche Hausarbeiten des Sonntags schicklich und gestattet sind.

Stattdessen wurden die besten Kleider aus dem Schrank geholt und des morgens in die Messe und am Nachmittag beim Spaziergang ausgeführt. Die Menschen gönnten sich eine Auszeit und fühlten sich besonders.

Das mache ich heute auch. Mal wieder ein Kleid, dazu Lippenstift und Wimperntusche und der Computer bleibt aus. Manchmal hilft dabei auch eine Not-To-Do-Liste.

3.12. Sperenzchen

Mache keine Sperenzchen, hieß es bei uns und das meinte so viel wie: sei hübsch bescheiden und passe dich an die anderen an. Mach keine Späne hieß es bei einer Freundin, der Dichterin Christine Ruby.

Christine hat Späne gemacht und daraus ein kleines Buch mit Gedichten, die man wie Pralinen genießen kann.

gruß an mammele

was macht eigentlich

dein schutzengel jetzt

hier unten gäbe es

für ihn zu tun

           christine ruby

Späne machen kann schön sein. Sperenzchen machen auch. Mein Wort Sperenzchen kommt vom lateinischen sperantia und dem französischen espérance, was so viel wie Hoffnung oder Erwartung bedeutet.

So gesehen ist der Advent die ideale Zeit, um Sperenzchen oder Späne zu machen. Ich wünsche viel Freude dabei.

2.12. Märchenhaft

Erstaunlich viele Märchen spielen im Winter, schreibt Katherine May in ihrem Buch „Überwintern. Wenn das Leben innehält.“ Der Winter sei mehr als eine Jahreszeit, denn auch im Leben gibt es Zeiten, die sich nach Winter anfühlen.

In einem Coachingkurs, an dem ich gerade teilnehme, haben wir über den Winter als Ort der Seele diskutiert. Auf den ersten Blick ist das nicht zu verstehen. Doch wo finden wir die Tiefe, in der wir uns in die Seelen schauen können? Auf den Festen an lauen Sommerabenden? Während der Freuden und Mühen von Ernte und Lese und dem Kochen von Marmelade und Mus? Wohl kaum.

Um wieder ganz bei uns selber anzukommen, brauchen wir den Winter, die Einsamkeit, die Stille und das Innehalten.

Wenn die Nacht am dunkelsten ist, beginnt der neue Tag. Auch der Winter ist nicht von Dauer, in wenigen Wochen werden die Vögel wieder singen und die ersten Blüten den Frühling ankündigen. Mit dieser Gewissheit lieben wir Märchen und das Leben.

1.12. Gleichklang

Wenn jemand sagt, ich weiß genau, was Du denkst oder was Du fühlst oder wie es Dir jetzt geht, habe ich einen falschen Ton im Ohr. Ganz anders klingt es für mich, wenn der oder die andere sagt, ich war schon einmal in einer ähnlichen Situation und ich habe mich schrecklich gefühlt.

Gleichklang im Coaching entsteht, wenn wir entdecken, dass wir ähnliche Werte teilen, dass wir um Lösungen ringen, wenn eben diese Werte erst mal so gar nicht miteinander harmonieren.

Da möchte die Partnerin eines Mannes mit Demenz gut für ihn sorgen aber gleichzeitig ihre Freiheit nicht aufgeben. Da möchte eine Tochter ihrer Mutter ganz viel Selbstbestimmung lassen, aber sie vor Gefahren beschützen. Wenn das gelingt, klingt es in uns beiden.

30.11. Eigenart

Mein Synonymwörterbuch findet unter anderem folgende Bedeutungen: Ausdruck, Wesen, Haltung, Stil, Charakter, Besonderheit, Spezialität, Feinheit, Eigentümlichkeit, Extravaganz, Kuriosität, Ungewöhnlichkeit, Schrulligkeit, Macke.

Ohne Eigenarten (meine, und die der anderen) wäre das Leben heute für mich langweilig.

Als Kind in den 70ern hat es mich genervt, wenn Menschen über meinen (vermutlich an Alzheimer erkrankten, aber die Ärzte nannten es Verkalkung) Großvater sagten, er wäre ein O-ri-gi-nal. Hören Sie den Unterton? Wir, meine Eltern, die Großmutter und die Nachbarn haben immer wieder versucht, den Großvater „einzunorden“, ihm seine eigene Art auszureden und seine „Macken“ abzugewöhnen. Gewöhnlich mit dem Erfolg, dass er verbal aggressiv wurde und die Situation eskalierte. Am Ende war es für niemanden mehr schön.

Heute erlebe ich es auch, dass Menschen mit Demenzdiagnose recht schnell in eine Schublade gesteckt werden. Das ist die Demenz, heißt es dann. Doch bei genauem Hinsehen findet sich die Bedeutung hinter dem eigen-artigen Verhalten. Und dann sieht alles ganz anders aus.

29.11. Heimelig

Ich habe ein paar Sehnsuchtsorte … das Meer, Italien, Cornwall … Einen Urlaub lang kann ich dort neue Kräfte schöpfen.

Wäre es nicht schön, so eine Kraft-Tankstelle im eigenen Zuhause zu haben? Sofort fällt mir der Platz am Küchenfenster meiner Großmutter ein, vor dem ich als Kind an Wintertagen das Treiben in einem Vogelhaus beobachten konnte. Griffbereit eine Tasse Kakao, ein frisches Rosinenbrötchen und ein Vogelbestimmungsbuch.

Es sind nicht die teuren Stilmöbel, die eine Wohnung heimelig machen. Es ist die Katze, die dir schnurrend entgegenkommt, es ist die Kerze am Esstisch, es ist der bequeme Leseplatz, am besten mit Blick auf das gut besuchte Futterhaus. Und vielleicht ist es auch die alte Strickjacke, die schon so viel mit dir erlebt hat und die du inzwischen nur noch zu Hause trägst. Was wirklich heimelig ist, liegt im Herzen des Betrachters.

28.11. Löblich

„Eigenlob stimmt!“ steht auf einer Postkarte, die ich neulich bekam. Dabei lobe ich mich höchst selten. Viel öfter führe ich innere Dialoge in einer Art und Weise, wie ich niemals mit anderen Menschen sprechen würde. Sie wissen, was ich meine?

Dann ist es höchste Zeit etwas löblicher zu werden. Meine liebsten Klientinnen sind Töchter oder Ehefrauen von Menschen mit Demenz. Sie investieren so viel Lebenszeit, Herzensgüte und oft auch Nerven, ganz im Stillen. Liebe wunderbare Menschen, bitte lobt mehr! Erstens Euch selbst. Und zweitens andere Menschen mit Pflegeverantwortung. So stärken wir uns gegenseitig.

Ich bin wunderbar. Du bist wunderbar. Sie sind wunderbar.

1. Advent – Frohsinn

Das Wort Sinn hat ja verschiedene Bedeutungen. Etwas kann Sinn machen (oder auch nicht), wir haben unsere fünf Sinne und mancher hat den siebten Sinn. 

In der Pflegezeit kommt der Frohsinn zuweilen abhanden. Da hilft es, die Sinne bewusst auf wohltuende Kleinigkeiten zu richten. Die leuchtenden Adventssterne im Nachbarhaus, die Lieblingsplayliste im Auto, eine Tasse Tee mit Kandis, der weiche, warme Schal. Die Adventszeit ist eine gute Gelegenheit, sich den Frohsinn in sein Leben zurückzuholen.